Karel Martens ist für seine Qualifikationen im Bereich des Grafikdesign, der Druckgrafik und anderer zeitrelevanter künstlerischer Praktiken bekannt. Als selbsternannter „human being“ (im Kontrast zu pauschalen Berufs-Klassifikationen) komplettiert Martens’ umfassende Lehre in den vergangenen 40 Jahren seine persönlichen Kreationen. Nach einer schon Jahre andauernden Zusammenarbeit mit K,s kryptischem Konzessionär P. Kri, kommt er nun nach Berlin, um seine eigene, sich permanent bewegende Praxis zu kommentieren und zu kritisieren. Zusammen mit Marc Hollenstein, seinem ehemaligen Studenten und derzeitigen Designer der institutionellen Identität der KW Institute for Contemporary Art, sowie Emily Smith, Professorin für Kommunikationsdesign an der University of Applied Sciences Europe in Berlin, wird Martens die Kreuzungen und Verknüpfungen von zeitgenössischer Kunst, Design und kreativer Arbeit hinterfragen.
Präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Kommunikationsdesign-Programm der University of Applied Sciences Europe.
Als Karel Martens in den späten 1950er Jahren in den Niederlanden begann Kunst zu studieren, existierte Grafikdesign noch nicht als eigener Studiengang. Heute gilt Martens als einer der wichtigsten Vertreter dieser Disziplin, der sowohl für seine Auftrags- als auch seine unabhängige grafische, räumliche sowie zeitbasierte Arbeit anerkannt ist. Zu seinen Auszeichnungen zählen der H. N. Werkman-Preis (1993) für das Design der Architekturzeitschrift Oase, der Dr. A. H. Heineken-Preis für Kunst (1996), die Goldmedaille der Leipziger Buchmesse (1998) und zahlreiche weitere Auszeichnungen. Martens’ Experimente mit Druckprozessen und graphischer Form in den vergangenen 50 Jahren haben die jüngere Generation visueller GestalterInnen beeinflusst, ebenso wie seine Lehrtätigkeit an der Yale School of Art, Jan van Eyck Academie und die Mitbegründung des Werkplaats Typografie im Jahr 1997. Zuletzt wurden seine Arbeiten im Van Abbemuseum, Eindhoven und bei Wilfried Lentz, Rotterdam (2018), im Kunstverein München, bei 019—Museum of Moving Practice, Gent (2017) sowie bei P!, in New York (2016) gezeigt.