Nun ist die Zeit des Jahres gekommen, in der kluge, kluge Künstler anfangen, an Begräbnis, Coda, Dahinscheiden, Exitus, Finale, Genie-Mord zu denken – insbesondere sich selbst betreffend. Der mysteriöse Spielmeister S. Khajeh-Najafi, der sich uns von weit, weit her anschließt, bringt sein charakteristisches Credo nie nachlassender Neugier auf das Thema des künstlerischen Ego und seinen vorzeitigen Tod mit. Zusammen mit seinem Konsonanten-knirschenden Kollegen, P. Kr, konzipiert Khajeh-Najafi ein Kabinett multimedialer Extravaganz mit Referenzen, die vom Sterben von Philosophen über forensische Fotografie und apokryphe Leben von Künstlern zu anderen eklektischen Quellen reichen. Dieses Event löst einen 48-stündigen Rausch kollektiver Produktion aus, der seinen Höhepunkt am Totensonntag in einer Finissage und Buchpräsentation findet, um die Kreativität und deren ultimative Beschränkung zu feiern.

S. Khajeh-Najafi verfolgt Sina Najafi seit 1965. Er ist Chefredakteur des in Brooklyn ansässigen Magazins Cabinet, das 2004 mit dem Kabinet-Magazin aus St. Petersburg an einer Ausgabe über das Thema „Doubles“ (Doppelgänger) zusammengearbeitet hat.